STEYR. Kürzlich durften sich 12 Mitarbeiter/-innen des LKH Steyr über eine besondere Auszeichnung freuen: Die österreichische Arbeitsgemeinschaft hämatologischonkologischer Pflegepersonen (AHOP) verlieh dem Ambulanzteam der Inneren Medizin II/ Interdisziplinäre Tumorambulanz den ersten Preis für ihr vorbildhaftes Arbeitsprojekt ...

Thematisch befasst sich die Initiative mit einem sehr wichtigen Aspekt der onkologischen Pflege: dem „Interprofessionellen Nebenwirkungsmanagement“. Bereits zum zweiten Mal konnten die Mitarbeiter/-innen des LKH Steyr die AHOP-Jury mit ihrer engagierten Arbeit im hämatologisch-onkologischen Pflegebereich überzeugen.

Nebenwirkungen im Rahmen der Chemotherapie-Behandlung sind auch im Zeitalter sehr fortgeschrittener onkologischer Therapien nicht gänzlich zu vermeiden – sie spielen daher im Berufsalltag der „Cancer Nurses“ eine wesentliche Rolle. Zu diesem Ergebnis kam auch die Jury der AHOP und verlieh deshalb den Förderpreis an die Pflegeexpert/-innen des Steyrer Spitals und deren Projekt, das sich genau mit diesen Herausforderungen auseinandersetzt.

„In unserer Arbeit zum ‚Interprofessionellen Nebenwirkungsmanagement’ befassen wir uns mit der systematischen Erfassung von Nebenwirkungen. Ein eigens dafür verfasstes Statusblatt sowie eine Graduierung bilden hier wichtige Tools der Arbeit“, erklären DGKS Herta Hafner, stellvertretend für die elf ausgezeichneten Pflegeexpert/-innen, sowie Dr. Hanns Hauser von der Abteilung für Innere Medizin II im LKH Steyr. Die exakte Aufzeichnung der Nebenwirkungen erlaubt, Begleiterscheinungen frühzeitig und einheitlich zu dokumentieren. Auf diese Weise können Patient/-innen individueller behandelt und von den zuständigen Expert/-innen im Nebenwirkungs-Management zielgenauer betreut werden.

„Nur durch eine interprofessionelle Zusammenarbeit in einem onkologischen Behandlungsteam ist es uns möglich, unseren Patient/-innen ein ganzheitliches Behandlungskonzept anzubieten und sie so bestmöglich in dieser oft sehr schwierigen Zeit zu begleiten“, ist die Pflegeexpertin überzeugt.

 

Bereits die zweite Auszeichnung der AHOP-Jury

Schon einmal konnte eine Mitarbeiterin des LKH Steyr die Expert/-innen der österreichischen Arbeitsgemeinschaft für hämatologisch-onkologischer Pflegepersonen von ihrem hohen Engagement im Bereich der Onkologischen Pflege überzeugen. DGKS Andrea Seiringer erhielt 2013 den ersten Preis für ihren Ratgeber für onkologische Patient/-innen.

 

Interdisziplinäre Tumorambulanz

Seit Februar 2014 gibt es am LKH Steyr die Interdisziplinäre Tumorambulanz. Menschen, bei denen der Verdacht auf eine Krebserkrankung besteht, werden hier verständnisvoll, unkompliziert und umfassend betreut. „Wichtig ist, die Menschen in dieser schwierigen Phase nicht alleine zu lassen, sondern sofort zur Seite zu stehen. Die Tumorambulanz bietet deshalb Patient/-innen die Möglichkeit, noch am selben Tag, an dem sich der Verdacht durch die Untersuchung beim niedergelassenen Facharzt ergibt, zur Akutambulanz ins Krankenhaus zu kommen. Eine vorherige Anmeldung ist grundsätzlich nicht nötig, allerdings erleichtert es uns die Organisation, um die nötigen Ressourcen einzuplanen“, so DGKS Herta Hafner.

 

Einer der zentralen Leitsätze für das Team am Interdisziplinären Tumorzentrum im LKH Steyr: die Betroffenen in der schweren Phase der Verdachtsdiagnose „Krebs“ nicht alleine zu lassen, sondern von Beginn an optimal zu begleiten. Foto © gespag.