OÖ. Jede Menge Arbeit gab es für die Einsatzkräfte in der Silvesternacht. Von brennenden Gartenmöbeln, Abfallcontainern und Gebüschen, über schwere Handverletzungen bis hin zu einem verletzten Polizisten reichte das Spektrum in der letzten Nacht des Jahres.
Die oberösterreichische Polizei hatte in der Silvesternacht zusätzliches Personal im Einsatz, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten. Im gesamten Bundesland kam es im Zusammenhang mit den Silvesterfeierlichkeiten zu vier Festnahmen, davon zwei wegen Strafrechtsdelikten. Es wurden acht Privatpersonen und ein Polizeibeamter verletzt. Die Polizei stellte außerdem 1.253 pyrotechnische Gegenstände mit einem Gesamtgewicht von knapp 18 Kilogramm sicher. 85 Personen werden nach dem Pyrotechnikgesetz angezeigt.
31-Jähriger durch tschechischen Böller schwer verletzt
Schwere Verletzungen erlitt ein 31-jähriger Mann aus dem Bezirk Linz-Land, nachdem ein Böller in seiner Hand explodiert war. Der Mann zündete den Böller im Innenhof eines Wohnhauses in Ansfelden, wobei der Knallkörper in seiner rechten Hand explodierte. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert. Den Böller der Kategorie F3 hatte der 31-Jährige zuvor in Tschechien erworben. Eine Berechtigung, einen derartigen Feuerwerkskörper zu besitzen, hat der Mann nicht. Weitere Böller wurden ihm abgenommen, es folgt eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land.
Rakete entzündete Gartenmöbel
Am 31. Dezember gegen 18:15 Uhr zündete ein 39-jähriger Mann einen Feuerwerkskörper im Garten vor seinem Haus im Gemeindegebiet von Pucking. Der Stiel der Rakete brach während des Anzündens ab und die Rakete explodierte am Boden. Dadurch kam es zu einem Funkenflug. Der 39-Jährige konnte nach der Explosion keine Glutnester mehr sehen und begab sich anschließend ins Haus. Kurze Zeit später bemerkte er einen Feuerschein aus dem Garten und sah, dass die Gartenmöbel brannten. Mit einem Handfeuerlöscher konnte er den Brand weitestgehend ablöschen. Seine Ehefrau verständigte die Feuerwehr, die die Nachlöscharbeiten und eine Kontrolle der Hausfassade durchführte. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von mehreren Tausend Euro.
Böller explodierte in der Hand eines Jugendlichen
Mit einem Feuerwerkskörper der Kategorie F2 verletzte sich am 31. Dezember gegen 22:10 Uhr im Gemeindegebiet von Bad Goisern ein 14-Jähriger an der Hand. Der Jugendliche aus dem Bezirk Gmunden zündete den Böller in seiner Hand und wollte ihn anschließend wegwerfen. Unmittelbar nachdem die Zündschnur zu brennen begonnen hatte, explodierte der Feuerwerkskörper. Der 14-Jährige erlitt Verletzungen unbestimmten Grades und wurde von der Rettung ins Krankenhaus Bad Goisern eingeliefert.
Rakete detoniert auf Nachbarterrasse und verursacht Gehörsturz
Ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Eferding war zu Silvester bei einer privaten Feier in Wilhering. Laut eigenen Aussagen schoss er um kurz nach Mitternacht unbeabsichtigt eine Rakete in Richtung des gegenüberliegenden Einfamilienhauses. Diese schlug auf der Terrasse ein und beschädigte die Hausfassade, das Carport sowie einen Kinderwagen. In unmittelbarer Nähe befanden sich mehrere Erwachsene mit ihren Kindern, welche dadurch einen Gehörsturz erlitten. Der 19-Jährige wird angezeigt.
Polizist bei Handgemenge verletzt
In der Nacht zum 1. Jänner führten Polizeistreifen im Welser Stadtteil Lichtenegg Personskontrollen durch, weil dort immer wieder massiv unerlaubt Pyrotechnik abgefeuert wurde. Auch in Richtung der kontrollierenden Polizisten wurden aus der Menschenansammlung heraus Böller geworfen. Gegen 0:20 Uhr störte ein 19-jähriger Welser immer wieder die Kontrolle und kam der Aufforderung nicht nach, sich einige Meter zu entfernen.
Deshalb wurde er von einem Polizisten weggeschoben, woraufhin er auf die Hand des Polizisten schlug und diesen derb beschimpfte. Außerdem suchte er Schutz hinter seinen Freunden. Aufgrund seines Verhaltens wollten die Polizisten seine Identität feststellen. Da er dem nicht freiwillig nachkam, musste er an der Jacke gepackt und aus der Menschenmenge gezogen werden.
Dagegen wehrte sich der 19-Jährige massiv und bekam Unterstützung von einer Gruppe aus 10 bis 15 Personen. Schließlich gelang es, den 19-Jährigen festzunehmen. Dazu war es auch notwendig, einen 20-Jährigen aus Wels vom 19-Jährigen herunterzuziehen. Auch der 20-Jährige wehrte sich massiv und schlug in Richtung der Polizisten. Einer der Polizisten erlitt dabei eine Fraktur an einem Finger. Auch der 20-Jährige konnte aber schließlich festgenommen werden. Beide Festgenommenen erlitten leichte Verletzungen und wurden nach ihren Einvernahmen auf freiem Fuß angezeigt.