Stadt fördert Initiative von Mauthausen Komitee und Museum Arbeitswelt
STEYR. Die ehemalige Synagoge in der Steyrer Bahnhofstraße ist das einzige bausubstanzlich erhalten gebliebene Synagogengebäude aus der Zeit vor 1938 in ganz Oberösterreich. Das Mauthausen Komitee Steyr und das Museum Arbeitswelt planen an diesem historischen Platz einen Ausstellungs- und Lernort über historisches und gegenwärtiges jüdisches Leben.
„Wir tragen gemeinsam Verantwortung! Eine kollektive Verantwortung, gegen das Vergessen anzukämpfen und die Glut, aus der heraus das Feuer des „Niemals wieder“ gespeist wird, an die folgende Generation weiterzugeben“, sagt Bürgermeister Markus Vogl. „Mit einem Beschluss des Steyrer Gemeinderates, gemeinsam mit dem Land Oberösterreich sowie weiteren Fördergebern die ehemalige Synagoge in Steyr als Lernort für jüdische Geschichte einzurichten, legen wir heute ein solches Zeichen unserer Verantwortung ab.“
Gemeinsam mit dem „Stollen der Erinnerung“ soll eine in Österreich einzigartige Erinnerungslandschaft entstehen. Die Vermittlungsschwerpunkte werden dabei auf den Familiengeschichten von Jüdinnen und Juden, der Shoah im überregionalen Kontext, dem Leben der jüdischen Diaspora sowie der Prävention von Antisemitismus liegen. Vor allem junge Menschen sollen erreicht werden. Der Gemeinderat der Stadt Steyr beschloss mit großer Mehrheit die Freigabe von 90.000 Euro für den Aus- und Umbau sowie von 30.000 Euro zur Deckung der Miet- und Betriebskosten in den Jahren 2025 und 2026. Das Museum Arbeitswelt soll mit 30.000 Euro bei der Etablierung der Ausstellung unterstützt werden.
Ziel ist die Eröffnung des Lernortes Synagoge anlässlich des 80. Jahrestages der Wiedergründung der Jüdischen Gemeinde in Steyr im April 2026.