Oben: Spatenstich am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr. Um insgesamt 57 Millionen Euro wird die gesamte Notfallversorgung im Haus 1 zusammengelegt. V.l.n.r.: DGKPin Walpurga Auinger (Pflegedirektorin), Dr. Michael Hubich, MBA (Ärztlicher Direktor), Mag. Dr. Franz Harnoncourt (Vorsitzender der Geschäftsführung OÖG) und Mag. Heinz Kosma (Kaufmännischer Direktor). Foto: OÖG.

STEYR. Mit dem Spatenstich für das Erweiterungsprojekt im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr (PEK) geht man heute einen großen Schritt in Richtung Gesundheitsversorgung der Zukunft. Insgesamt werden 57 Millionen Euro investiert. Es geht um Modernisierung und Optimierung der Abläufe für PatientInnen und MitarbeiterInnen aus der Region ...

Das bedeutet konkret: Die gesamte Notfallversorgung ist künftig im Haus 1 untergebracht, zudem wird der Zentral-OP ausgebaut und modernisiert.

„Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Gesundheitsversorgung daher unser wichtigster Auftrag. Mit den jetzigen Investitionen und dem Ausbau im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr wird dem Rechnung getragen. Durch den Zu- und Ausbau von Haus 1 können wir zukünftig Patientinnen und Patienten auf modernstem medizinischem Standard versorgen. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Gesundheitsversorgung der Pyhrn-Eisenwurzen Region und zeigt: Auf Oberösterreich ist Verlass!“, bekräftigt Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr (PEK) ist der größte Gesundheitsversorger der Region und auch ein wichtiger Arbeitgeber. Bis 2028 werden rund 57 Millionen Euro in die Infrastruktur bzw. in den Ausbau von Haus 1 investiert. „Eine Investition dieser Größe ist ein klares Bekenntnis zu den Regionalkliniken und eine Chance, sich baulich und funktionell auf den neuesten Stand weiterzuentwickeln. Damit können wir unserem Versorgungauftrag in der Region noch besser nachkommen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein modernes und ansprechendes Arbeitsumfeld bieten. Die Umsetzung des neuen innovativen Zentral-OP in Haus 1 wird ein Vorbild für alle OÖG-Kliniken sein und zukünftig als Best-Practice-Modell dienen“, sagt Mag. Dr. Franz Harnoncourt. Vorsitzender der Geschäftsführung OÖG.

Der Schockraum, die operative Intensivstation, die Überwachungsstation, die Unfallradiologie, sowie der Operationssaal und die Station für Orthopädie und Traumatologie (derzeit Unfallchirurgie und Orthopädie) sind künftig in einem Haus verortet. Auf dem Dach des Hauses 1 wird die Hubschrauberplattform ausgebaut. Unfallverletzte, die mit der Rettung oder dem Helikopter kommen, können dann noch besser und schneller behandelt werden.

„Die gesamte Notfallversorgung ist also künftig im Haus 1 zentralisiert. Gleichzeitig sind Maßnahmen zur Trennung von Infektions- und Normalpatientinnen und -patienten vorgesehen. Durch die Verortung von Notfallversorgung, OP, Unfallradiologie, sowie Intensivstation und Tagesklinik ergeben sich sowohl für unser medizinisches Personal als auch für unsere Patientinnen und Patienten kürzere Wege. Das ist auch bei der medizinischen Versorgung von Notfällen ein großer Vorteil“, bestätigt der Ärztliche Direktor des PEK, Dr. Michael Hubich, MBA. „Das verbessert die Überlebenschancen von Schwerverletzten, da die Erstversorgung bis hin zur Operation oder Aufnahme auf der Intensivstation in wenigen Minuten erfolgen kann“, ergänzt Hubich.

Was wird konkret umgebaut?
Das Bauvorhaben im Haus 1 umfasst einen Zubau im Norden vom Erdgeschoß bis hin zum zweiten Obergeschoß, den Umbau des Zentral-OP, der Tagesklinik, der operativen Intensivstation und Überwachung, der Notfallversor­gung (EG) und des Hubschrauberlandeplatzes auf dem Dachgeschoß. Der neue Zentral-OP-Bereich im Haus 1 wird sieben OP-Säle für die operative Versorgung stationärer PatientInnen umfassen. Fünf davon sind Standard-OP-Säle, dazu kommt ein größerer Hybrid-OP und ein Robotik-Saal (der mit einem OP-Roboter ausgestattet sein wird). Zusätzlich sind zwei tagesklinische OP-Säle vorgesehen – in diesem Bereich werden künftig mehr Patientinnen und Patienten erwartet.

„Die Tagesklinik wird mit spezialisierten Teams aus Medizin und Pflege betrieben. Alle Abläufe und Verfahren werden auf das tagesklinische Setting angepasst. Wir sind sehr stolz, zukünftig einen Hybrid- und Robotik-Saal als Versorgung der Zukunft in unserem Haus zu haben. Natürlich profitieren auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Neuerungen. Beispielweise wird es im Robotik-OP möglich sein, körperlich schonender zu arbeiten“, sagt Pflegedirektorin DGKPin Walpurga Auinger.

Einen deutlichen medizinischen Fortschritt wird auch die Inbetriebnahme des Robotik-OP-Systems im Jahr 2024 bringen. Die roboterassistierte Chirurgie wird als Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie für PatientInnen und OperateurInnen einiges an Vorteilen mit sich bringen.

Für PatientInnen bedeutet das, dass bei Operationen mit dem Robotik-OP-System kleinere OP-Schnitte und dadurch geringere Gewebsverletzungen erfolgen. Dies ermöglicht auch einen geringeren Blutverlust bei Operationen im Vergleich zu herkömmlichen Operationsmethoden. Für OperateurInnen führt die Verwendung des OP-Systems zu köperschonenderen Operationspositionen, sowie zu besserer Einsicht in das Operationsgebiet mit vergrößerter Ansicht im Körper. Dies bietet vor allem bei Operationen in der Urologie, der Chirurgie sowie in der Gynäkologie maßgebliche Vorteile. Kurz gesagt, verbindet das Robotik-OP-System die Vorteile der offenen Chirurgie (dreidimensionales Sehen) mit denen der Laparoskopie (kleine Schnitte, geringer Blutverlust, geringes Trauma).

Für das Klinikum Steyr bedeutet das, auch zukünftig auf höchstem medizinischem Standard operieren und versorgen zu können.

Wann wird gebaut?
Mit dem Spatenstich startet nun der Ausbau von Haus 1. Doch bereits vor dem Spatenstich wurden im Klinikum viele Vorarbeiten für den Baustart erledigt. „Unter anderem wurde die Rettungszufahrt verlegt, um den An- und Abtransport der Patientinnen und Patienten durchgehend zu gewährleisten. Seit September sind wir mit der Baustelleneinrichtung, wie etwa mit der Baustraße oder Rohrumleitungen beschäftigt. Umso mehr freuen wir uns, endlich mit dem Umbau starten zu können“, erklärt der Kaufmännische Direktor Mag. Heinz Kosma.

Um anlässlich des Baus einen guten Konsens zu finden, wurde auch mit den AnrainerInnen bereits im Vorfeld umfangreich über das Bauvorhaben gesprochen und auf Fragen und Unsicherheiten eingegangen. „Darüber hinaus wurde bereits vor Baubeginn eine Lärmschutzwand für die AnrainerInnen installiert und um einige Meter verlängert, obwohl dies auf Grund des Lärmschutzgutachtens nicht in diesem Ausmaß erforderlich ist. Und auch künftig werden wir unsererseits versuchen, mit allen Beteiligten im guten Gespräch zu bleiben“, sagt Mag. Heinz Kosma.

Noch heuer wird die Baugrube ausgehoben, die Leitungen werden umgelegt und man beginnt mit dem Rohbau. Wegen der Errichtung der Baustraße muss der Therapiegarten hinter das Haus 5 verlegt werden. Die Straße durch das Klinikgelände wird jedoch zu keinem Zeitpunkt gesperrt.

Der Zentral-OP wird in drei Etappen umgebaut, damit der laufende Betrieb nicht eingeschränkt ist. Der Umbau beginnt im Februar 2025 und endet planmäßig im Juni 2027. „Der Betrieb und die Versorgung sind in jeder Umbauphase sichergestellt“, sagt der Ärztliche Direktor des PEK, Dr. Michael Hubich, MBA.

Der Umbau in Zahlen:

  • Vom Umbau betroffene Fläche: 9.700 m²
  • Neue Fläche durch Zubau: 6.800 m²
  • MitarbeiterInnen in Haus 1: ~400
  • Betreute PatientInnen in Haus 1: ~7.800 stationäre und 68.000 ambulante PatientInnen pro Jahr

Unten: Am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr wir bis zum Jahr 2028 um gut 57 Millionen Euro ausgebaut und die gesamte Notfallversorgung im Haus 1 zusammengelegt. Bild: OÖG.

 

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