STEYR. Mit einer österreichweiten Aktionswoche, an der sich auch die Region Steyr beteiligt hat, tritt der ÖGB gegen die Kürzung der Lohnnebenkosten ein. „Lohnnebenkosten sind Lohnbeiträge, die von der Gewerkschaft hart erkämpft wurden. Es sind tatsächlich Lohnnebenleistungen, die von den Arbeitnehmer:innen erwirtschaftet werden und die Arbeitgeber:innen geben sie nur weiter. Und damit wird der Sozialstaat – von der Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung bis zu vielen anderen wichtigen Leistungen abgesichert.
Bei Kürzungen machen wir sicher nicht mit.“, sagt Andreas Brich, Regionalvorsitzender des ÖGB Steyr. Die Gewerkschafter:innen drängen indessen auf eine gerechte Steuer- und Abgabenstruktur. „Arbeitnehmer:innen, Pensionist:innen und Konsument:innen leisten 80% des gesamten Steuer- und Abgabenaufkommens. Aus Vermögen hingegen gibt es kaum einen Beitrag. Dies wäre aber notwendig, damit jeder seinen gerechten Beitrag leistet. Wir fordern einen gerechten Beitrag durch vermögensbezogene Steuern sowie die Rücknahme der Körperschaftssteuersenkung und die Anhebung des Steuersatzes“, sagt Brich.
Kürzung bringt nicht mehr Geld für die Arbeitnehmer:innen
Bei einer Kürzung der Lohnnebenkosten haben nicht die Arbeitnehmer:innen mehr Geld am Konto, sondern die Arbeitgeber:innen erhöhen ihre Gewinne. „Die Lohnnebenkosten sind nämlich gar nicht im Bruttolohn bzw. -gehalt enthalten, sondern werden zusätzlich fällig. Werden also die Lohnnebenkosten gekürzt, ändert sich weder am Brutto- noch am Nettogehalt etwas.“, erklärt Brich.
Bei der Aktionswoche in Steyr erfuhren die Passant:innen durch einen Riesenjenga und mittels einer Jenga-Spielestation, wie wichtig jede dieser Lohnnebenleistungen ist. Dazu gab es vom ÖGB auch Info-Material zu den einzelnen Forderungen.
Klosterstraße 73/2